Mentale Gesundheit in der Schule - So unterstützt du dein Kind

Es geht wieder los! Die Ferien sind vorüber und die Schule startet für dein Kind. Besonders in den aktuell turbulenten Zeiten kann der Schulbeginn mit vielen Unsicherheiten verbunden sein. Schule bedeutet für dein Kind nicht immer nur Lernen, sondern manchmal auch Stress oder sogar Angst. Wir haben Tipps für dich zusammengesucht, mit denen du dein Kind dabei unterstützen kannst, mental gesund durchs neue Schuljahr zu kommen

Wenn der Schulbesuch Bauchweh bereitet

Vielleicht hast du diese Situation in deiner Familie selbst schon erlebt: Am Abend oder Morgen vor der Schule kommt dein Kind zu dir und erzählt, dass es schlimme Bauchschmerzen habe. Wenn du hundertprozentig sicher gehen kannst, dass dein Kind körperlich kerngesund ist, kommt bei dir womöglich die Vermutung auf, dass dein Kind nicht in die Schule gehen möchte.

Das bedeutet nicht, dass dein Kind sich Schmerzen ausdenkt, um Zuhause bei dir bleiben zu können. Tatsächlich können Aufregung, Stress oder auch Angst im Körper deines Kindes verschiedene Symptome hervorrufen, z.B.:

  • Bauchweh und Übelkeit
  • Kopfschmerzen
  • Probleme, sich zu konzentrieren
  • Schlafprobleme und Albträume
  • Nervosität und Unruhe
  • Wutausbrüche

Vielleicht muss dein Kind in der Schule einen Vortrag halten oder es hat Schwierigkeiten mit einem Mitschüler oder einer Mitschülerin. Das alles können Gründe sein, warum dein über Bauchweh oder andere Symptome vor der Schule klagt. Insbesondere wenn dein Kind häufiger von diesen Problemen berichtet, könnte auch eine Schulangst vorliegen.

Was ist Schulangst?

Von “Schulangst” spricht man, wenn ein Kind Angst davor hat, in die Schule zu gehen. Die Gründe dafür, warum dein Kind Angst hat, können ganz unterschiedlich sein. Hinter einer Schulangst stecken nämlich in der Regel verschiedene Ängste z.B.:

  • Angst vor Prüfungen und schlechten Noten
  • Angst, sich in der Klasse zu blamieren
  • Angst davor, ausgeschlossen oder gemobbt zu werden
  • Angst, sich von den Eltern zu trennen

Nach der Bella-Studie hat jedes 10. Kind sehr starke Ängste, darunter auch Schulangst. Wenn du vermutest, dass dein Kind unter Schulangst leidet, nehmt euch gemeinsam Zeit, um herauszufinden, was hinter dieser Angst steckt. Je nachdem, welche Sorgen dein Kind hat, kannst du entsprechende Lösungen heranziehen. Möglicherweise kann dir auch hier die Schule weiterhelfen.

Passend zum Schulbeginn findest du hier 5 Tipps, wie du die mentale Gesundheit deines Kindes im neuen Schuljahr stärken kannst.

Erlebt dein Kind Stress oder Angst in der Schule? Mit diesen Tipps stärkst du die mentale Gesundheit deines Kindes
Erlebt dein Kind viel Stress in der Schule? Mit diesen Tipps kannst du die mentale Gesundheit deines Kindes fürs neue Schuljahr stärken.

1. Akzeptiere die Gefühle deines Kindes

Mit dem Schulbeginn erlebt dein Kind eine ganze Bandbreite an Gefühlen. Neben Freude empfindet es immer mal wieder Wut, Trauer oder Angst. Auch wenn diese Gefühle eher unangenehm sind, gehören sie zu deinem Kind dazu und sind keinesfalls “schlecht” oder “böse”.

Jedes Gefühl erfüllt einen Zweck. Die Angst vor dem Schulbesuch möchte dein Kind und dich beispielsweise darauf aufmerksam machen, dass etwas gerade nicht stimmt. Wenn du und dein Kind lernen, das Auftauchen der verschiedenen Gefühle zu akzeptieren, wird es euch viel leichter fallen, mit ihnen umzugehen.  

2. Zeige deinem Kind, dass es bedingungslos geliebt wird

Eltern lieben ihr Kind, ganz gleich, was es tut. Das ist auch der Grund, warum sich Eltern häufig um ihr Kind und dessen Zukunft sorgen. In vielen Familien spielen daher gute Noten in der Schule eine wichtige Rolle. Das kann Druck auf Kinder ausüben und zu Angst führen, mit einem “schlechten” Zeugnis nach Hause zu kommen..

Natürlich möchtest du nur das Beste für dein Kind. Aber Schulleistungen sind nur ein kleiner Teil des Ganzen. Zeige daher deinem Kind regelmäßig, dass du es ganz unabhängig davon liebst. Macht sich dein Kind bereits wegen der Noten bereits zum Schulbeginn Druck, können Gespräche weiterhelfen, in denen du auch deine eigenen Erfahrungen einbringst. Denn auch Eltern haben nicht immer Top-Leistung in der Schule gezeigt und sind trotzdem wertvolle Familienmitglieder.

3. Vermeide mehr Stress zu Hause durch Routinen

Schule ist für Kinder Arbeiten. Beim Lernen zeigt das Gehirn Höchstleistungen. Wenn dann noch Gefühle wie Angst oder Nervosität hinzukommen, ist dein Kind am Nachmittag ziemlich ausgepowert. Weitere Aufgaben im Terminkalender wie Hausaufgaben, Sport oder Musikclubs können dann für zusätzlichen Stress sorgen.

Um diesen Stress zu umgehen, kannst du versuchen, die  Aufgaben in der schulfreien Zeit durch Routinen zu regeln. Routinen helfen Kindern im Alltag. Das kennst du vielleicht schon, wenn ihr regelmäßig am Abend eine Schlafroutine nutzt. Durch Routinen wissen Kinder, was auf sie zukommt und können sich entspannt darauf einlassen

4. Sorge für schöne Momente und Erholung

Spiel und Spaß tun Kindern und ihrer mentaler Gesundheit gut. Deshalb sollten Dinge, die deinem Kind Freude machen, auch während des neuen Schuljahres nicht zu kurz kommen. Vor allem, wenn dein Kind in der Schule Angst oder Stress erlebt, können schöne Momente in der Freizeit befreiend wirken.

Ist dein Kind sehr erschöpft, wenn es nach der Schule nach Hause kommt, sollte es sich auch eine Pause gönnen. Entspannungsübungen können hier helfen, neue Energie für den Nachmittag zu tanken.

5. Übe schwierige Situationen gemeinsam mit deinem Kind ein

Fast jeder Mensch war schon mal nervös, als er oder sie einen Vortrag halten sollte . Je häufiger man solche Situationen erlebt, desto leichter fallen sie einem mit der Zeit. Wenn du gemeinsam mit deinem Kind übst, kann es sich auch auf schwierige Momente vorbereiten.

Das Ganze funktioniert übrigens nicht nur für Vorträge und Klausuren, sondern auch, wenn dein Kind sich manchmal traut, andere Kinder anzusprechen, weil es schüchtern ist. Mit etwas Übung kann dein Kind lernen, seine oder ihre Unsicherheit eigenständig zu überwinden.

SOS-Strategien für die Schule

Mit dem Schulbeginn können Stress und Ängste schnell im Alltag deines Kindes die Überhand gewinnen. Die folgenden Tricks können deinem Kind helfen, in der Schule ruhig und gelassen zu bleiben

  • Atemübungen

Vor schwierigen Situationen atmen wir meist ganz intuitiv einmal tief durch. Das hilft uns dabei, zur Ruhe zu kommen. Auch Kinder können davon profitieren, dreimal tief durchzuatmen, bevor sie in der Schule loslegen. Ist dein Kind noch jünger, hilft vielleicht dieses Bild: Stell dir vor, du versuchst mit deinem Atem, drei große Seifenblasen aufzupusten.

  • Gedanken auschecken

Gedanken sagen nicht immer die Wahrheit. Wenn die Gedanken zu laut im Kopf sind, hilft es, sie einfach mal in Frage zu stellen z.B. “Schaffe ich wirklich gar nichts in der Schule? Nicht mal Mitschreiben?”. Diesen Realitätscheck kannst du auch gemeinsam mit deinem Kind üben.  

  • Mutmacher

Mutmacher haben ihren Namen daher, dass sie deinem Kind neue Kraft schenken und dabei helfen, negative Gedanken zu beenden. Das können z.B. Karten mit positiven Gedanken darauf sein wie „Ich habe schon so vieles hingekriegt. Das schaffe ich auch!“ oder Glücksbringer wie ein bunter Stein oder ein Bild von Aumio.

Am besten ist es, die Mutmacher für die Schule immer sichtbar z.B. in der Federmappe oder im Hausaufgabenheft zu haben. Sobald dein Kind seinen oder ihren Mutmacher sieht, fällt das Mut und Kraft fassen gleich viel leichter.

Nicht den Schulbesuch vermeiden

Als Elternteil möchtest du dein Kind gerne schützen, wenn es Angst hat oder es ihm nicht gut geht. Vielleicht kam dir auch schon einmal der Gedanke, dein Kind zu Hause zu lassen, als es nicht in die Schule gehen wollen. Im ersten Moment hilfst du scheinbar deinem Kind damit. Bauchschmerzen und Co sind im Nu verflogen und die Laune deines Kindes bessert sich.

Der nächste Schulbesuch wird dadurch jedoch umso schlimmer und angsteinflößender. Wenn dein Kind den Schulbesuch vermeidet, wird seine oder ihre Angst weiter verfestigt. So lernt es nämlich nicht, damit umzugehen. Sollte dein Kind bereits die Schule nicht mehr regelmäßig besuchen oder möchte die Schule aufgrund schweren Mobbings nicht betreten, scheue nicht davor, dich an die Schule selbst zu wenden und dir professionelle Hilfe zu suchen.

Übungen, die genau zu deinem Kind passen

Auch für den Schulbeginn stellt Aumio einen tollen Begleiter für dein Kind dar. Hier findet dein Kind passende Übungen, die es nach der Schule durchführen kann, um einen Gang runterzufahren. Es kann mit Hilfe von Aumio auch Techniken lernen, die ihm oder ihr in der Schule selbst in schwierigen Situationen weiterhelfen.

  • Erlebt dein Kind Angst in der Schule? Probiert gemeinsam die Übung „Angst? Atme tief“ aus.
  • Braucht dein Kind etwas Erholung? In der App findest du Fanatsiereisen zum Entspannen.
  • Sucht dein Kind nach einem weiteren Mutmacher zum Schulbeginn? Dann ist die Übung „Mutige Heldinnen und Helden“ perfekt geeignet.

Schule ist ein Abenteuer für die Kleinsten in unserer Gesellschaft. Angst und Stress sollen sie nicht davon abhalten, dieses Abenteuer zu meistern. Wir hoffen, die Tipps und Tricks können dir und deinem Kind weiterhelfen, den Schulbeginn mental gesund und stark anzugehen.

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